Als ich zu zeichnen anfing, trafen sich die alten Maler und Grafiker jeden Dienstag Abend im Zeichenzirkel um sich ihre Wochenausbeute zu zeigen. Sie riefen begeistert „Du altes Malschwein!“ wenn jemand etwas besonders Schönes zeigte und sie brachten mich auf den Weg.
Im Sommer fuhren wir raus ins Grüne und im Winter malten wir Stillleben. Ich malte reichlich Stillleben… Aber die liebevolle Sicht der Alten, auf jedes Werk und jedes Detail habe ich mir bis heute erhalten. Ich hege eine Zuneigung zu Miniaturen, den Blick auf das Kleinste, das die ganze Welt beinhalten kann. Auf Dinge die eine Magie in sich tragen…
Ich kann mich verlieren in einem Ei, dem Bienchen, mit ihrem felligen Kopf und den wundervoll proportionierten Fühlern, der grünen Zeichnung in und auf dem Schneeglöckchen. Hast du dir angesehen wie fantasievoll und schlicht das gleichzeitig ist!?
So las ich eines Tages die Geschichte vom Ei und dem Geigenbogen im Chasarischen Wörterbuch, sie war so wunderlich. Ich verliebte mich in Laliques Naturdarstellungen, in Fabergés präzisen Prunk, bemalte Eier von innen und außen, kratze, sägte, bohrte und war wie besessen von der Idee aus einem echten Ei ein Schmuckstück zu machen…